Bürogebäudesanierung, Bauingenieurfakultät Innsbruck, Tirol
Realisierung | 2012 bis 2014 |
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Bereich | Gebäude |
Umsetzer | BIG – Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H. |
Investitionen | k.A. |
Einsparung | HWB Vorher: 80 kWh/m²/a; Nachher: 15 kWh/m²/a |
Maßnahmen |
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Bei diesem Demonstrationsprojekt handelt es sich um ein Modernisierungsvorhaben eines im Jahr 1971 errichteten Bundesgebäudes. Das Gebäude der Fakultät für Technische Wissenschaften ist dabei ein Teil des gesamten Sanierungskonzepts des Universitätsgeländes in der Technikerstraße in Innsbruck.


Die Fassade wurde von Grund auf erneuert, wobei eine völlig neuartige Holz-Alu Elementfassade über ein Schienensystem am Gebäudekern angebracht wurde. Für die Belüftungsanlage wurden eigens Fenster entwickelt, welche automatisch durch Motoren gesteuert werden. Diese sogenannten Senkklappfenster verfügen über eine Drei-Scheiben-Verglasung zur optimalen Wärmedämmung und sind so konstruiert, dass der integrierte Sonnenschutz jederzeit gewartet werden kann. Für diese Maßnahme wurden Alu-Fensterelemente mit horizontalen Holzelementen als Fassaden-Unterkonstruktion verbaut. Damit konnte ein Wärmedurchgangskoeffizient (Uw) von 0,69 bis 0,74 W/m²K - je nach Fenstergröße - erreicht werden. Außerdem wurde der Energiedurchlassgrad der Verglasung (g-Wert) dahingehend abgestimmt, dass ein optimales Verhältnis zwischen sommerlichem Überhitzungsschutz und Tageslichtnutzung gewährleistet wird.
Weiters wurden spezielle Überströmöffnungen zwischen den einzelnen Zimmern und den Gangzonen konzipiert, welche sowohl Luftdurchgang ermöglich als auch Schallschutz gewähren, wobei eine geprüfte Schallpegeldifferenz von 36 Dezibel erreicht wurde. Diese Überströmöffnungen stellen gemeinsam mit den Fenstern ein völlig neuartiges, innovatives Belüftungssystem dar und sind einer der wesentlichen Faktoren für den Passivhausstatus des Gebäudes. Die Lüftungsanlagen verfügen in allen Lüftungsbereichen über Rotationswärmetauscher mit einem Wärmerückgewinnungsgrad von über 75% und einem Feuchterückgewinnungsgrad von ebenfalls 75%.

Jegliche Abluftströme des Gebäudes werden über ein Wärmerückgewinnungssystem geführt und in die Nahwärmezentrale auf dem Universitätsgelände eingespeist. Ein digitales, voll automatisiertes Gebäudeleitsystem übernimmt die Steuerung des Gebäudes, was sowohl die mechanische Lüftung des Kerns als auch die Beheizung betrifft. Dieses Gesamtpaket wird durch ein energieeffizientes Beleuchtungssystem komplettiert, welches tageslicht- und präsenzgesteuert reagiert.
Insgesamt konnte durch die Sanierung des Gebäudes der Heizwärmebedarf von 80 auf 15 kWh/m²a reduziert werden, was einer Reduktion von ca. 85% entspricht.
Von Seiten des BMK wurden in diesem Zusammenhang Übergangsregelungen festgelegt. Diese finden Sie hier.