Neubau Volksschule Mariagrün

Realisierung

2013 bis 2014

Bereich

Gebäude

Umsetzer

Stadt Graz

Investitionen

k.A.

Einsparung

keine (Neubau); HWB: 11 kWh/m²a

Maßnahmen

  • Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
  • Passivhausstandard
  • ausschließlich heimische Holzarten verbaut
   

Die Volksschule Mariagrün ist eine langjährig bestehende Bildungsinstitution, welche im Jahr 2008 ihre Kapazitätsgrenzen erreichte bzw. überschritt. Außerdem war aufgrund baulicher und infrastruktureller Mängel ein hochwertiger Schulbetrieb nicht mehr möglich. Es wurde daher beschlossen, eine moderne Schule des 21. Jahrhunderts zu errichten, welche Grünflächen, Bewegungsmöglichkeiten und die Einrichtung von Medien-, Gruppen- und Werkräumen ermöglicht. Im folgenden Architekturwettbewerb setzte sich die Einreichung des Architekturwerk Berktold Kalb aus Dornbirn durch. Es entstand in der Folge eine Volksschule mit acht Klassen und Platz für neue Lehr- und Lernformen sowie einem Turnsaaltrakt in Passivhausstandard.

Die Grazer Energieagentur unterstützte das Projekt mit einer neutralen energetischen und bauphysikalischen Begleitung zur Optimierung der Bauteilqualität und der Haustechnik. Bei der Umsetzung des Holzbaus kamen drei heimische Holzarten zum Einsatz: die Konstruktion besteht aus Fichte, für die Fassade wurden Tanne und Lärche verbaut. Bei der Auswahl der Baustoffe wurde, besonders bei den Innenbauteilen, auf die Vermeidung von PVC- und HFKW-hältigen Kunststoffen geachtet. Das Projekt wurde ferner vom Haus der Baubiologie in Graz begleitet. Die Volksschule wird über das benachbarte Gebäude per Fernleitung mit Wärme versorgt. Die Lüftungsanlage ist mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet und erreicht so einen Gesamtwirkungsgrad von 85%. Das Warmwasser wird mittels eines Frischwassermoduls erwärmt. Die gesamte Haustechnik ist über eine Haustechnikregelung gesteuert, welche an das Energie-Monitoring-System der Stadt Graz angeschlossen ist. Durch diese Maßnahmen wurde ein Heizwärmebedarf (HWB) von 11,0 kWh/m²a und ein Kühlbedarf (KB) von 1,0 kWh/m²a erzielt. Dies resultiert in einem Primärenergiebedarf (PEB) von 86,0 kWh/m²a und CO2-Emissionen von 8,0 kg/m²a. Das Gebäude erzielt so 921 von 1.000 möglichen klimaaktiv-Punkten und firmiert somit im Gold-Standard.

Nun stehen den 8 Schulklassen 2.772m² Bruttogeschoßfläche (BGF) in energieoptimierten Räumen und ein Turnsaaltrakt zur Verfügung. In den neu entwickelten Lernräumen verfügen je vier Schulklassen über eine zentrale Lerninsel mit zugeordneten Homebases für Schüler und Lehrende. Auf ein Konferenzzimmer wurde zu Gunsten von Lehrenden-Arbeitsräumen verzichtet. Pausen- und Freizeiträume für die Tagesbetreuung wurden im Bestand des Kindergartengebäudes integriert.

Hinweis
Der gesamte Inhalt dieser Website bezieht sich auf das Energieeffizienzgesetzes (BGBl I Nr. 72/2014 – kurz EEffG). Viele Bestimmungen dieses Gesetzes (wie z.B. die Lieferantenverpflichtung oder die Auditverpflichtung für große Unternehmen) haben einen Geltungsbereich bis 31.12.2020. Ab dem Jahr 2021 sind die Vorgaben des novellierten Energieeffizienzgesetzes (EEffG Neu) abzuwarten.
Von Seiten des BMK wurden in diesem Zusammenhang Übergangsregelungen festgelegt. Diese finden Sie hier.