Sanierung Gemeindeamt Zwischenwasser

Realisierung

2014 bis 2015

Bereich

Gebäude

Umsetzer

Gemeinde Zwischenwasser

Investitionen

k.A.

Einsparung

Heizenergiebedarf (HEB) wurde um ca. 75% reduziert

Maßnahmen

  • HFKW-freie Dämmstoffe und Montageschäume
  • Fernwärme (Biomasse) und Wärmerückgewinnung
  • PV-Anlage
   

Die umfangreichen baukulturellen Bemühungen der Gemeinde Zwischenwasser umfassten nach dem Neubau des Kindergartens Muntlix auch das Gemeindehaus. Dieses wurde in den 1930er Jahren errichtet und sollte saniert werden. Der einhellige Wunsch der Bevölkerung war es, das äußere Erscheinungsbild dieses identitätsstiftenden und wichtigen Bestandteils des Dorfkerns zu erhalten. Dies ist insofern bemerkenswert, als das Gebäude nicht denkmalgeschützt und somit ein Abriß eine mögliche Option war. Da die vorhandene Bausubstanz jedoch gut erhalten und sowohl in ihrer statischen Struktur als auch in ihrer Größe für den Umbau bestens geeignet war, erwies sich die Sanierung als ressourcenschonend und wirtschaftlich.

Im Inneren wurde das Gebäude in getrennte Nutzungsbereiche gegliedert und räumlich sowie technisch auf die heutigen Bedürfnisse abgestimmt. Durch das Absenken des Eingangs sowie des östlichen Erdgeschosses auf Straßenniveau konnte eine schwellenlose und damit barrierefreie Bürgerservicestelle mit maximaler Präsenz am Ort und unmittelbarer Bürgernähe geschaffen werden. Im Obergeschoss überzeugt die neue räumliche Schichtung von Gang-, Archiv- und Garderobenzone hin zu den Büroräumen. Die vollständig verglasten Zwischenwände lösen dabei die kleinteilige Struktur zu einer großzügig wirkenden Raumfolge auf.

Die Reduktion des Heizenergiebedarfs war ein Schwerpunkt bei der Sanierung. Es wurde dabei eine Nachtkühlung und Querlüftung installiert. Die Reduktion des Heizenergiebedarfs wird unter anderem durch ein Wandsystem aus Innendämmung mit Lehmputz bewirkt und ermöglicht gleichzeitig, die Fassade unverändert zu belassen. Eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung trägt ebenso wie ein umfassendes Produkt- und Chemikalienmanagement zur hohen Raumluftqualität bei. Zur Energieversorgung nutzt das Gebäude das gemeindeeigene Biomasseheizkraftwerk und die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Nachbargebäudes. Durch die umfangreichen Maßnahmen konnte ein Heizwärmebedarf (HWB) von 9,5 kWh/m³a erreicht werden, was einer Reduktion von ca. 75% entspricht. Der Primärenergiebedarf (PEB) wurde in der Folge auf 230,3 kWh/m²a gesenkt, was sich in einem CO2-Ausstoß von 28,7 kg/m²a niederschlägt.

Weiters wurde besonderes Augenmerk auf die Verwendung ökologisch unbedenklicher und schadstoffarmer Materialien gelegt. Die neuen Arbeitsplätze und Vereinsräume sind hell, kommunikativ und weisen eine hohe Nutzungsflexibilität auf.
Das Projekt wurde nach Vorarlberger Kommunalgebäudeausweis zertifiziert, erhielt klimaaktiv Gold-Standard und wurde mit 909 von 1000 Punkten beurteilt.

Hinweis
Der gesamte Inhalt dieser Website bezieht sich auf das Energieeffizienzgesetzes (BGBl I Nr. 72/2014 – kurz EEffG). Viele Bestimmungen dieses Gesetzes (wie z.B. die Lieferantenverpflichtung oder die Auditverpflichtung für große Unternehmen) haben einen Geltungsbereich bis 31.12.2020. Ab dem Jahr 2021 sind die Vorgaben des novellierten Energieeffizienzgesetzes (EEffG Neu) abzuwarten.
Von Seiten des BMK wurden in diesem Zusammenhang Übergangsregelungen festgelegt. Diese finden Sie hier.