Sanierung und Erweiterung Justizzentrum, Eisenstadt, Burgenland

Realisierung

Juli 2013 bis 2016

Bereich

Gebäude | rund 13.900 m² Nutzfläche

Umsetzer

Bundesimmobiliengesellschaft mbH (BIG) für das Bundesministerium für Justiz (BMJ)

Investitionen

rund € 59,7 Mio.

Einsparung

HWB nach Sanierung: 25 kWh/m²a

Maßnahmen

  • Niedrigenergiestandard
  • Biomasse-Heizung
  • Thermische Solaranlage
  • Bauteilaktivierung
  • Dreifachverglasung
   

Das Justizzentrum Eisenstadt wird seit Dezember 2010 einer umfassenden Sanierung unterzogen, welche voraussichtlich noch im Jahr 2016 abgeschlossen sein wird. Im Gebäudekomplex sind das Bezirksgericht, das Landesgericht, die Staatsanwaltschaft Eisenstadt und die Justizanstalt Eisenstadt untergebracht.

Energiekonzept
Das Ziel der Sanierung bzw. des Neubaus ist die Erreichung des Qualitätsstandards eines Niedrigenergiehauses.

Der Heizwärmebedarf der zwei Gebäude nach Abschluss der Bauarbeiten:

  • Bezirks- und Landesgericht (Neubau und Sanierung): 24 kWh/m²a
  • Justizanstalt (Neubau und Bestand): 25 kWh/m²a

Die erreichten Werte stellen eine wesentliche Verbesserung gegenüber den geforderten Werten der burgenländischen Bauordnung und der OIB Richtlinie 6 dar.

Im Sinne eines nachhaltigen Energiekonzepts erfolgte neben der Nutzung innovativer Energieabgabesysteme (Betonkernaktivierung und Fußbodenheizung) auch der Einsatz von hocheffizienten Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung. Unterstützt wird das gebäudetechnische Konzept durch den Einsatz großer speicherwirksamer Massen in der baulichen Tragstruktur und die Verwendung von außenliegenden Sonnenschutzeinrichtungen.

Technische Gebäudeausrüstung
Die primäre Heizenergieversorgung des Justizzentrums erfolgt über eine zentrale Biomasseanlage, welche mit Hackgut betrieben wird. Bei Störungen können die sensiblen Bereiche des Justizzentrums über eine Gasbrennwertkaskade aufrecht erhalten werden.

Um die Bereitschaftsverluste des Biomassekessels im Sommer verringern und die hohe Anzahl der vorherrschenden Sonnenstunden nutzen zu können, erfolgt die Brauchwasserbereitung der Justizanstalt über eine thermische Solaranlage.

Bedingt durch die ganzjährige Nutzung des Justizzentrums wurde auch auf eine mögliche sommerliche Überwärmung Bedacht genommen. Das Kernstück dieser Überlegung bildet neben den baulichen Sonnenschutzmaßnahmen der Einsatz einer Kompressionskälteanlage. Diese stellt die benötigte Kälteenergie für die Lüftungssysteme und die Bauteilaktivierungsflächen bereit.

Beteiligte

Bauherr:
BIG Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H.
Hintere Zollamtsstraße 1, 1031 Wien, www.big.at
DI (FH) Wolfgang Schiechl
E-Mail: wolfgang.schiechl(at)big.at


Weitere Informationen zu diesem Projekt der BIG finden Sie hier

Hinweis
Der gesamte Inhalt dieser Website bezieht sich auf das Energieeffizienzgesetzes (BGBl I Nr. 72/2014 – kurz EEffG). Viele Bestimmungen dieses Gesetzes (wie z.B. die Lieferantenverpflichtung oder die Auditverpflichtung für große Unternehmen) haben einen Geltungsbereich bis 31.12.2020. Ab dem Jahr 2021 sind die Vorgaben des novellierten Energieeffizienzgesetzes (EEffG Neu) abzuwarten.
Von Seiten des BMK wurden in diesem Zusammenhang Übergangsregelungen festgelegt. Diese finden Sie hier.